Ermittlung des Wärmebedarfs: Unterschied zwischen den Versionen
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+ | * Überdurchschnittlich hohe solare Gewinne (sehr grosse Fensterflächen an Südseite und sonnige Lage) -> P<sup>H</sup> zu klein | ||
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Version vom 10. Februar 2008, 17:50 Uhr
Eine Wärmepumpe muss exakt auf die Heizlast des Hauses abgestimmt werden. Sie sollte nicht überdimensioniert sein, da sie sonst zu takten beginnt und weniger effizient arbeitet als eine korrekt ausgelegte. Überdimensionierte Pumpen führen zudem zu unnötig höheren Investitinonskosten.
Inhaltsverzeichnis
1. Im Neubau
2. Bei der Sanierung
Im Fall der Erneuerung der Heizung können die Verbräuche von früheren Jahren zur Ermittlung der Heizlast herangezogen werden. Wird jedoch auch mit dem Ersatz der Heizung auch das Haus dämmtechnisch saniert, dann sollte wie beim Neubau verfahren werden da sonst eine zu hohe Heizlast ermittelt wird.
Es gibt grundsätzlich zwei Methoden um die Heizlast zu berechnen. Die besten Resultate sind zu erwaten wenn man die einzelnen Tagesverbräuche kennt. Gute Resultate lassen sich im Allgemeinen auch über den Jahresverbrauch der alten Heizung errechnen.
2.1 Berechnung durch Regression der Tagesverbräuche
2.2 Berechnung nach Jahresverbrauch
Die erforderliche Heizlast kann mit der Formel von Weiersmüller [ WEIERSMUELLER80 ] aufgrund des jährlichen Energieverbrauchs bestimmt werden. Die Formeln sind für Kesselleistungen bis 100 kW ausgelegt. Für grössere Leistungen sollte nach 2.1 vorgegangen werden.
Der Jahres-Heizenergieverbrauch für verschiedene Brennstoffe kann mit Hilfe von Tabelle 1 aus dem Brennstoffverbrauch umgerechnet werden.
Brennstoff | Menge | entspricht Energiemenge [kWh] |
Heizöl | 1 Liter | 10 kWh |
Erdgas | 1 m3 | 9.3 kWh |
Holz lufttrocken | 1 kg | 4.3 kWh |
Tabelle 1: Heizwerte verschiedener Brennstoffe
Beispiel: Ein Verbrauch von 2'500 Litern Erdöl entspricht einem Heizenergieverbrauch von 25'000 kWh, da ein Liter Heizöl 10 kWh entspricht.
Ist der Jahresverbrauch EJ bekannt, kann die Heizlast PH nach Weiersmüller berechnet werden: PH = EJ / f
Der Dimensionierungssfaktor f kann Tabelle 2 entnommen werden. Dieser ist abhängig von der Höhenlage des Hauses (Dauer der Heizperiode) und ob bisher die Warmwasserbereitung ganzjährig mit der vorhandenen Heizung oder ganzjährig durch ein Zusatzgerät (z.B. Elektroboiler) erfolgte.
f = | Mittelland | Über 800 m ü.M. |
Warmwasser mit vorhandener Heizung | 3000 | 3300 |
Warmwasser separat aufbereitet | 2650 | 2950 |
Tabelle 2: Dimensionierungssfaktor zur Heizlastberechnung
In diesem Faktor ist ein Jahreswirkungsgrad von 70 - 85 % der alten Heizung eingerechnet. Liegt dieser tiefer, z.B. bei sehr alten Kesseln, kann die Berechnung eine zu hohe Heizlast ergeben. Ebenso bringt die Formel in folgenen Fällen ungenaue Resultate:
- Zeitlich eingeschränke Nutzung oder häufige, tageweise Absenkung der Raumtemperatur (nicht Nachtabsenkung) -> PH wird zu klein berechnet
- Hoher Wasserverbrauch -> PH zu gross
- Überdurchschnittlich hohe solare Gewinne (sehr grosse Fensterflächen an Südseite und sonnige Lage) -> PH zu klein
- Grosse, tageweise stark schwankende innere Gewinne (z.B leistungsstarke Elektrogeräte)